Altmärkischer Grundstücksmarkt 2017/2018

Gutachterausschuss für Grundstückswerte informiert über den Grundstücksmarkt im Norden Sachsen-Anhalts

Der Altmärkische Immobilienmarkt agierte in den letzten beiden Jahren insgesamt eher abgeschwächt. Dies gilt bei fast allen Teilmärkten. Einzig die Eigentumswohnungen legten bei der Anzahl und beim Geldumsatz zu, aber mit eher bescheidenem Anteil am gesamten Marktgeschehen.

Ein rückläufiger Trend ist bei bebauten Objekten zu beobachten. 10 Prozent Rückgang der Kauffälle ging hier mit einem um 18 Prozent geringerem Geldumsatz einher. Freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser, sind in der Preiskategorie bis 100 000 Euro immer noch am stärksten vertreten. Die Nachfrage nach Objekten über 150 000 Euro ist jedoch zugleich um 10 Prozent angestiegen. Das klassische, 50 Jahre alte Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von ca. 120 m² wurde im Jahr 2018 schon für unter 100 000 Euro angeboten. Für ein Eigenheim neueren Datums in dieser Größe mussten hingegen durchschnittlich 170 000 Euro hingeblättert werden.  Doppelhaushälften und Reihenhäuser sind zumeist etwas günstiger zu haben. Hier beläuft sich die Preisspanne zwischen 50 000 und 100 000 Euro.

Auf dem bebauten Grundstücksmarkt wird unter anderem nach dem Baujahr der individuellen Wohnimmobilie unterschieden. So ist in der Altmark die Nachfrage für ältere Objekte (vor 1949) stark zurückgegangen. Dies trifft auch für die Kategorie zwischen 1949 und 1990 zu. Jedoch sind in beiden Landkreisen diese Objekte wesentlich teurer verkauft worden und kosteten im Schnitt etwa 950 Euro pro m² Wohnfläche. Ähnlich verhielten sich neuere Objekte, die ab 1991 errichtet wurden. Dem starken Rückgang der Verkaufszahl um 56 Prozent steht insgesamt ein Preisanstieg von 14 Prozent gegenüber. Hier belief sich der mittlere Preis auf rund 1 400 Euro pro m² Wohnfläche, was gegenüber dem Vorjahr immerhin 170 Euro pro m² mehr ausmacht.

Geschäfts- und Bürogebäude sind von der Anzahl der Verträge nur gering vertreten. Nur in der Stendaler Innenstadt konnte ein Objekt mit einem Kaufpreis von über einer Million Euro verzeichnet werden. Dafür wurden in der Hansestadt Salzwedel gleich zwei großflächige Handels­immobilien in dieser Preisliga registriert.

Im Teilmarkt Land- und Forstwirtschaft zeigte sich nicht überall eine rückläufige Tendenz. Während der Verkauf von Ackerflächen mit Rückgängen in Anzahl, Fläche und Kaufpreis dem altmärkischen Gesamttrend folgte, verhielten sich Grünlandverkäufe anders. Bei gleich gebliebener Anzahl hat sich der Gesamtgeldumsatz nahezu verdoppelt mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 0,75 Euro pro m². Ackerland kostete in beiden Landkreisen im Schnitt 12 500 Euro pro Hektar.

Der Verkauf von Waldflächen konnte besonders im Landkreis Stendal kräftig zulegen. Die Anzahl hat sich dort verdoppelt, der Flächenumsatz fast versechsfacht und der Geldumsatz verzeichnete einen Zuwachs um mehr als das Zehnfache. Der durchschnittliche Kaufpreis von Waldflächen mit einem wertbeeinflussenden Bestand ist gegenüber dem Vorjahr leicht gefallen und liegt nun bei 0,54 Euro pro m². Dies ist vor allem dem mit 13 Prozent etwas stärkeren Preisrückgang im Altmarkkreis Salzwedel geschuldet.

Der Umsatz von Baulandflächen für Wohnbaugrundstücke ist in der Altmark gleichfalls rückläufig. Jedoch ist der durchschnittliche Kaufpreis mit 27 Euro pro m² relativ stabil geblieben, wobei Wohnbaugrundstücke im Landkreis Stendal im Schnitt um 4 Euro pro m² teurer als im Altmarkkreis Salzwedel verkauft wurden.

Der Markt für gewerbliches Bauland ist insgesamt nicht stark entwickelt und konzentriert sich vor allem auf die Mittel- und Grundzentren. Hier sind Gewerbeflächen zwischen 9 und 24 Euro pro m² zu haben.

Diese und weitergehende Informationen zum Geschehen auf dem Grundstücksmarkt liefert der vom Gutachterausschuss des Landes Sachsen-Anhalt herausgegebene GRUNDSTÜCKSMARKTBERICHT Sachsen-Anhalt 2019. Interessierten ermöglicht er einen Einblick in sämtliche Landkreise und kreisfreien Städte sowie einen umfassenden Überblick über das Land Sachsen-Anhalt. Er wird im Geoshop zum Download für 30 Euro bereitgestellt.

Die im zweijährigen Turnus zum Stichtag 31. Dezember 2018 beschlossenen Bodenrichtwerte für Bauland sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen können können im Geodatendienst Bodenrichtwerte kostenfrei abgerufen werden.

Weitere Informationen zum regionalen Grundstücksmarkt, zu den Bodenrichtwerten und darüber hinaus sind in den Geokompetenz-Centern des LVermGeo erhältlich.

Weitere Informationen: