Beständige Konjunktur auf dem Grundstücksmarkt in der Region Dessau-Roßlau
Heute stellte der Gutachterausschuss für Grundstückswerte mit dem GRUNDSTÜCKSMARKTBERICHT Sachsen-Anhalt 2019 die aktuellen Entwicklungen auf dem regionalen Immobilienmarkt vor.
Grundlage des Berichts ist die Auswertung aller Immobilienkaufverträge der Jahre 2017 und 2018 bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses am Standort Dessau-Roßlau. Dieser ist für die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau, sowie die Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Jerichower Land und Wittenberg zuständig.
Der Markt für Grundstücke für den individuellen Wohnungsbau unterscheidet sich in den Landkreisen. Während die Anzahl der Verkäufe in Dessau-Roßlau und im Kreis Anhalt-Bitterfeld nahezu konstant blieb, wurden im Landkreis Wittenberg etwa 20 Prozent mehr und im Landkreis Jerichower Land prozentual in gleicher Größenordnung weniger dieser Objekte gehandelt.
Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser stellten auch im vergangenen Jahr im gesamten Zuständigkeitsbereich das umsatzmäßig wichtigste Marktsegment dar. Im Jahr 2018 kostete in der kreisfreien Stadt Dessau-Rosslau ein durchschnittliches Ein- und Zweifamilienhaus rund 147 000 Euro, wohingegen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld fast 93 000 Euro gezahlt wurden. Im Landkreis Wittenberg ist ein Einfamilienhaus im Schnitt für rund 109 000 Euro und im Jerichower Land für etwas über 127 000 Euro zu haben.
Auf dem Teilmarkt der Reihen- und Doppelhaushälften zeigte sich das Preisniveau gegenüber dem Vorjahr in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg nahezu unverändert. Während in Dessau-Rosslau solche Objekte 10 Prozent teurer gehandelt werden, sind sie im Landkreis
Jerichower Land rund 10 Prozent günstiger zu haben. So kostete eine solche Immobilie im Jahr 2018 in Dessau-Roßlau fast 119 000 Euro und im Landkreis Wittenberg gut 75 000 Euro. Das Mittelfeld im Preisniveau bilden Objekte im Landkreis Jerichower Land mit 78 000 Euro und in Anhalt-Bitterfeld mit rund 80 000 Euro.
Die Betrachtung des Gesamtmarktes der Eigenheime zeigt mit einer Preisentwicklung bei freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser von plus 6 Prozent und der bei Doppelhaushälften und Reihenhäusern von plus 2 Prozent eine solide Konjunktur.
Im Marktsegment der Eigentumswohnungen wurde besonders bei Wohnungen bis 100 000 Euro eine deutliche Belebung festgestellt. Gegenüber dem Vorjahr wurden knapp 52 Prozent mehr Objekte dieser Art gehandelt. Der durchschnittliche Preis aller Eigentumswohnungen beträgt rund 53 000 Euro. Bei Neubauobjekten treten in diesem Marktsegment regional starke Unterschiede auf. So wird im Oberzentrum Dessau rund 1 000 Euro für den Quadratmeter Wohnfläche mehr ausgegeben, als in den Grundzentren der Landkreise.
Der Markt für Ackerland ist von einer gewissen Marktberuhigung geprägt. So wurden etwa 10 Prozent weniger Kaufverträge registriert. Hierbei wurde aber insgesamt fast 12 Prozent mehr Fläche bei gleichem Preisniveau wie im Jahr 2017 gehandelt. Im Mittel werden 2,42 Euro für den Quadratmeter Acker mit einer Bonität von 85 Bodenpunkten und bei einer Bonität von 30 Bodenpunkten im Mittel 0,88 Euro je Quadratmeter verlangt. Die Preise für Grünland bewegen sich in einer Spanne von 0,45 Euro bis 0,85 Euro pro m². Für Wald werden im Zuständigkeitsbereich durchschnittlich 5.700 Euro pro Hektar ausgegeben. Entsprechend dem Preisanteil des aufstehenden Bestandes wurde vom Gutachterausschuss ein Bodenwertanteil von 0,16 Euro bis 0,25 Euro ermittelt und als Bodenrichtwert veröffentlicht. Mit einer Steigerung um zirka 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr befinden sich die Preise für Wald weiterhin im Aufwind.
Alle wichtigen Informationen zum Grundstücksmarktgeschehen gehen aus dem jüngst vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte Sachsen-Anhalt herausgegebenen GRUNDSTÜCKSMARKTBERICHT Sachsen-Anhalt 2019 hervor. Interessierten ermöglicht er einen Einblick in sämtliche Landkreise und kreisfreien Städte sowie einen umfassenden Überblick über das Land Sachsen-Anhalt. Er wird im Geoshop zum Download für 30 Euro bereitgestellt.
Die im zweijährigen Turnus zum Stichtag 31. Dezember 2018 beschlossenen Bodenrichtwerte für Bauland sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen können können im Geodatendienst Bodenrichtwerte kostenfrei abgerufen werden.
Weitere Informationen zum regionalen Grundstücksmarkt, zu den Bodenrichtwerten und darüber hinaus sind in den Geokompetenz-Centern des LVermGeo erhältlich.
Weitere Informationen:
- Was ist der Grundstücksmarktbericht?
- Nutzerinformation zum aktuellen Grundstücksmarktbericht
- Was sind Bodenrichtwerte?